Kia erfindet sich (zusätzlich) neu: Der Stinger im JCB-Check

Kia kann es auch sportlich und emotional. Das ist die Botschaft, die vom neuen Coupé Stinger (zu deutsch „Stachel“)   ausgeht: Der südkoreanische Autobauer will mit dem Sportcoupé neue Kunden erobern.

Der Viertürer mit Heck- oder Allradantrieb kommt zu Preisen ab 43.990 Euro für den heckangetriebenen Zweiliter-Benziner und enden bei 54.900 Euro für den V6 mit Allradantrieb daher. Der 4,83 Meter lange, 1,87 Meter breite und 1,40 Meter hohe fünfsitzige Limousine zeigt sich schon äußerlich ganz sportlich mit lange gezogener Motorhaube, typischen Kia-Tiger-Nase, großen Lufteinlässen und auffälligen Scheinwerfern. Das bullige Heck mit großer Heckklappe und beim V6 mit zwei Doppel-Auspuff-Endrohren runden den imposanten Auftritt ab.

Im Innenraum setzt sich das sportliche Ambiente ergonomischen Cockpit, unten abgeflachtem Lenkrad und Alu-Pedalerie ab. Mit seinem Radstand von knapp 2,91 Metern bietet das koreanische Flaggschiff vorne sehr gute Raumverhältnisse. Fahrer und Beifahrer genießen auf den Ledersitzen exzellenten Komfort und Seitenhalt. Auf den hinteren Sitzen ist genügend Kopf- und Beinfreiheit für Erwachsene auch für längere Strecken. Ins Gepäckabteil passen 406 Liter, sofern mehr Stauraum benötigt wird können die Rücksitzlehnen umgeklappt werden und der Stauraum beträgt bis zu 1.114 Liter.

Für den Vortrieb sorgen ein Zweiliter-Turbo-Benziner und ein 3,3-Liter-V6-Benziner sowie ein 2,2-Liter Turbodiesel. Ein Hybridantrieb ist derzeit nicht geplant. Die Kraft wird serienmäßig über eine Achtgang-Automatik, die präzise schaltet auf die Räder gebracht. Die Schaltcharakteristik des Automatikgetriebes lässt sich durch eine fünfstufige Fahrmodus-Wahl variieren (Smart, Eco, Comfort, Sport und Sport+).

Bereits der turbogeladene Zweiliter-Vierzylinder-Basis-Motor gefällt nicht nur durch seine 255 PS, sondern mehr noch auf seiner Zugkraft mit einem Drehmoment von 353 Nm das zwischen 1400 und 4000 Umdrehungen zur Verfügung steht. Damit meistert der Koreaner mit Hinterradantrieb, der über ein Sperrdifferential verfügt, den Sprint von Null auf Tempo 100 in sechs Sekunden und erreicht eine Spitze von 240 km/h.

 

Fahrspaß pur bringt der 3,3-Liter-V6 Benziner mit 370 Pferdestärken. Ab Leerlaufdrehzahl packt der bullige V6, der sein maximales Drehmoment von 510 Nm zwischen 1300 und 4500 min-1 erreicht, spontan an und legt sich mächtig ins Zeug. Aus dem Stand sprintet er in 4,9 Sekunden auf Tempo 100 und kapituliert erst bei 270 km/h.

Für eine erste Ausfahrt wählten wir die Stinger Diesel-Version. Das 2,2-Liter-Turbotriebwerk (ab 44.990 Euro) leistet 200 PS und der temperamentvolle Koreaner erreicht sein maximales Drehmoment von 440 Nm zwischen 1750 und 2750 Umdrehungen. 7,6 Sekunden dauert der Sprint von Null auf Tempo 100 und bei einer Spitzengeschwindigkeit von 230 km/h ist Schluss.

Der Motor arbeitet zwar nicht unhörbar, aber erstaunlich leise. Ob auf der Autobahn oder auf kurvigen Landstraßen sorgt der Stinger mit seiner direkten Lenkung nicht nur für Fahrspaß, sondern man fühlt sich auf sicher bei schnelleren Kurvenfahrten. Für die Sicherheit und den Komfort sorgen viele serienmäßige Ausstattungsfeatures. So sind  im Basismodell Ledersitze, Head-Up-Display, Smart-Cruise Control, Navi, Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Spurhalte-Assistent, Verkehrszeichen-Erkennung und  mehr an Bord.

Text und Fotos: Ute Kernbach