Neues von der Basis: Nissans Micra pur

Mit einem sogenannten Basis-Angebot hat Nissan seine Kleinwagen-Baureihe Micra abgerundet. Wir wollten wissen, was hinter dem 90 PS starken Dreizylinder-Modell mit einem Hubraum von lediglich 0,9 Litern steckt, und was man in einem Zeitraum von zwei Wochen (vielleicht) vermisst. Unsere Erkenntnis: eigentlich herzlich wenig.

Der neue Micra hat keine „süßen Glubschaugen“ mehr. Und das ist gut so. Nicht nur, weil damit der einst vergebene dümmliche Titel „Frauenauto“ in der Mottenkiste verschwindet. Auch darüber hinaus hat man der Karosserie so ziemlich alles genommen, was sie über lange Jahre hinweg als äußeres Erkennungszeichen mit sich herumschleppte. Die – keinesfalls weiblichen – Rundungen, das Gedrungene, Kompakte, Geschrumpfte. Der neue Nissan Micra ist keine Art Mozartkugel auf Rädern mehr.

An ihm hat das Auge mehr als nur einen flüchtigen Blick über alles Glattgebügelte dieser Welt. Es darf sich mit einem Formenspiel aus Ecken, Kanten und Rundungen auseinandersetzen. Kurzum: Der kleine Micra hat an Ausstrahlung gewonnen. Er wirkt interessanter und nicht mehr nur monoton schön.

Zu den Fahreindrücken: Der aufgeblasene 0,9-Liter-Benziner leistet 90 PS – 19 mehr als die Einstiegs-Version mit Saugmotor. Eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h Spitze offenbart, dass der Nissan Micra 0,9 IG-T kein optisch aufgemotzter Bremsklotz ist. Nein, mit diesem Triebwerk kann man sich anfreunden. Zumal man ihm das scheinbar unvermeidliche Dreizylinder-„Knurren“ im unteren Drehzahlbereich kaum anhört.

Die Viermeter-Ausgabe von Auto ist auch kein Schwergewicht (1053 kg), so dass die Stadt – oder an der Mosel, in der Eifel und im Hunsrück das Dorf – genauso sein Terrain ist wie die Land- und Kreisstraßen. Trifft man beim häufigen Schalten die genaue Drehzahl einigermaßen, macht die Bewegung mit dem Dreizylinder richtig Spaß.

Zur Ausstattung: Vergleichbare Fahrzeuge knausern eher mit modernen Assistenzsystemen wie aktiver Spurhalte-Helfer, Toter-Winkel-Warner, Verkehrszeichen-Erkennung oder automatische Notbremsfunktion. Nicht der Micra – bei dem noch der „Around-View-Monitor“ hinzukommt.

All diese Annehmlichkeiten stecken natürlich nicht im Basispreis von 12 900 Euro des Micra Visia 1.0 mit 71 PS. Fest steht aber: Wer will, der kann. Es gibt (fast) alles in puncto Sicherheit, Beauty Look und Komfort

Nissan Micra Tekna 0,9 IG-T

L/ B / H:                        4,00 / 1,94 / 1,46 Meter

Leergewicht:                                           1053 kg

Zul. Gesamtgewicht:                            1530 kg

Kofferraum:                            300 – 1004 Liter

Motor:                  Dreizylinder, Turbo-Benziner

Leistung:                                                    90 PS

Hubraum:                                                0,9 Liter

Antrieb:                                                Vorderrad

Kraftübertragung:               manuell, Fünfgang

Höchstgeschwindigkeit:                    175 km/h

Verbrauch                         4,6 Liter auf 100 km

Preis Testwagen:                           22 100 Euro

Grundpreis Micra Visia 1.0:         12 990 Euro